Skilager der 7. Klassen

22.01.2023 |

Im Januar sausten unsere Siebtklässler wieder über die Pisten. Dieses Jahr traten sie ihre Touren von Bad Tölz aus an.

Skilager 2023: Bad Tölz                                                                                      Januar 2023

 

Endlich, nach zwei langen Jahren, konnten wir zusammen mit unseren Siebtklässlern wieder die Taschen packen und gen Bayern fahren, um eine Skilagerwoche zu erleben.

Da wir anders als in den letzten 12 Jahren dieses Mal Bad Tölz als Ziel hatten, war die Spannung umso höher.

Wohl für alle – Lehrer, Eltern und Schüler – war es in der Vorbereitung ein Wechselbad der Gefühle. Während alle zum Jahresstart sehnsüchtig auf unzähligen Webcams der Bad Tölzer Region nach Schnee suchten, stellte sich doch die Gewissheit ein, dass es wohl eher ein Wander- statt Skilager werden würde.

Aber…

Wir haben ein so engagiertes Busunternehmen an unserer Seite, dass die Option bestand, täglich die 77 Kilometer nach Garmisch-Partenkirchen zu fahren und mit den Kindern dort – wie gewohnt - am Hausberg das Skifahren zu üben. Und auch die Langläufer profitierten davon, denn der Weg ins schneesichere Seefeld auf einem Hochplateau zwischen Wettersteingebirge und Karwendel in ca. 1200 m Höhe gelegen, ist von Garmisch aus nur eine kurze Zugfahrt entfernt… Die täglich frisch präparierte 3-km-Loipe dort versprach eine Mischung aus Kunst- und Naturschnee.

 

Skitag 1/alpin:

Nachdem die 17 Langläufer am Bahnhof ihren Weg auf den Schienen fortsetzten, gelang den 106 Alpinen das Kunststück, die zum Großteil ausgeliehenen Ski und Skischuhe so aus den Bussen zu „angeln“, dass jeder nach kurzer Zeit sein Paar schultern und zur Hausbergbahn gehen konnte. So eroberten wir zum ersten Mal den 1350 m hoch gelegenen Hausberg. In den bereits nach Können eingeteilten Skigruppen wurde im gefallenen Neuschnee erwärmt, danach erste Schwünge gesetzt und Bahnen auf den jeweiligen Pisten gezogen. Egal, ob Zauberteppich für die Anfänger oder Sessellift für die „Profis“ – es lief alles wie am Schnürchen.

Und plötzlich – vollkommen unerwartet – riss das dicke Wolkenband auf und die Sonne strahlte uns vom blauen Himmel.

So konnten alle am Nachmittag bei bestem Winterwetter üben, üben, üben. Viele Anfänger schafften die ersten Pflugbögen und bewältigten steilere Hänge; die Fortgeschrittenen erneuerten ihre Kenntnisse und erforschten das weitere Skigebiet. Nach 5,5 Stunden war der erste Skitag geschafft und es ging zurück nach Bad Tölz.

Eigentlich hätte nun das Baden auf dem Plan gestanden. Allerdings gibt es auch in Bayern viele Schließungen, sodass man uns im SCHWIMMBADTÖLZ wegen Überfüllung keinen Einlass gewährte. Leider.

 

Skitag 2/alpin:

Tag der verschiedenen Ziele.

Die Anfänger der Alpinen nehmen zum zweiten Mal die Pisten des Hausberggebietes in Besitz. Und wieder heißt es üben, üben, üben. Das haben unsere Einsteiger hervorragend und in ganz toller Disziplin getan. Aber nicht nur Disziplin, sondern auch Freude über erreichte Fortschritte war in allen Gruppen zu spüren.

 

Tagesziel der Fortgeschrittenen und Profis war die Zugspitze mit ihren 2962 Metern. Erstes Erlebnis des Tages war für viele die Fahrt mit der riesigen Gondel zum Zugspitzplateau. Wer das Glück hatte, Sicht zu haben, konnte den grandiosen Blick auf den Eibsee genießen. Oben angekommen zog es schnell zu und wurde windig. Trotzdem hatten alle an den breiten Pisten viel Spaß, da auch nicht viele Skifahrer so weit nach oben gefahren waren. Verbesserungspotential gab es beim Slalom um die Mitschüler... ;)

 

Skitag 3/alpin:

Schon war der letzte Skitag da.

 

Die Alpinen erlebten einen weiteren erlebnisreichen Tag bei tollem Winterwetter. Die eisigen Pisten der Nacht wurden zunehmend griffiger, sodass viele der Anfänger den Mut fassten, erste rote Pisten zu befahren. Eine ganz große Leistung! Da Fahrdisziplin und -können passte, durften viele der Schüler am Nachmittag einen wirklich großen Schritt wagen: das Befahren des Mittelstücks der schwarzen Piste, der Kandahar. Die Begeisterung war so groß, dass wir sie sogar ein zweites Mal in Angriff nahmen. Sturzfrei! Hut ab vor allen! Mehrfach hörten wir den stolzen Satz „Jetzt können wir im Winterurlaub richtig zeigen, was wir können!“ Da freut sich jeder Betreuer :) .

 

Die Langläufer in Aktion:

 

Trotz der längeren Anfahrt blieb den Langläufern genügend Zeit, die Grundtechniken des klassischen Laufstils zu erlernen oder, bei SchülerInnen mit Grundkenntnissen, zu verfeinern. Aus dem Diagonal-Wander-Schritt wurde eine dynamische koordinierte Abfolge von Arm- und Beinbewegung, der Doppelstockschub entwickelte sich zum kraftvollen Vortrieb, der mit Zwischenschritt für weitere Geschwindigkeit sorgte. Wenn das schnelle Gleiten auf schmalen Brettern am ersten Tag bei einigen noch für Unbehagen sorgte, konnte es am letzten Tag nicht oft genug bergauf bergab gehen. Dazwischen lagen intensive Übungseinheiten zum Umtreten, Spurwechseln, Grätschen, Schneepflugfahren, zur Abfahrtshocke und immer wieder Balancier- und Koordinationsübungen, die in Summe allen SchülerInnen große Begeisterung für das Langlaufen bescherten. Nebenbei beobachteten wir Biathleten am Schießstand oder Trainingssprünge von den Schanzen.

Auf der 3 km Rundloipe konnten alle erlernten Techniken hervorragend geübt werden.

Spezieller Dank gilt hier Frau Lorenz, die teils in 1-1-Betreuung unermüdlich mit Schülern arbeitete, damit jeder auch noch so kleine Erfolge feiern konnte. Überhaupt ist sie als ehemalige Cotta-Lehrerin mit nun 72 Jahren ein großes Vorbild in Sachen Enthusiasmus, Energie und Geduld.

Höhepunkt für die Langlaufgruppe war unsere Staffel am letzten Übungstag.

Wie immer begannen wir mit Erwärmung und kleinen Einlaufrunden, bevor Kilian, Anni, Herma und Emil ihre Teams wählen durften. Die Strecke mit einigen Geraden, Anstiegen und Abfahrten  wurde im Stadion in unmittelbarer Nähe zur Seefelder Schanzenanlage abgesteckt. Alle Teams bekamen Trainingszeit vor dem „Wettkampf“, um noch einmal die richtige Technik für die Geländeverhältnisse oder das taktisch kluge Aufstellen der Startreihenfolge abzusprechen. Das Wechseln auf den nächsten Staffelläufer stellte sich als gar nicht so einfach heraus und musste mehrere Male geübt werden. Nachdem ein Schiedsrichter für die Wechselzone benannt wurde, startete unser Staffellauf über 4x1km. Ein schneller Start, kraftvolles Anschieben, langes Gleiten, kurze Schritte am Berg, geschicktes Umtreten, klein machen in der Abfahrt, ups – hingefallen, schnell wieder hoch unter den Anfeuerungsschreien der Teammitglieder, Spurwechsel und vorbei an der gegnerischen Staffel, wieder Freudengeschrei, Kehrtwende und zurück zur Wechselzone, abschlagen und fallenlassen wie die Profis im Fernsehen – geschafft!

Wir Übungsleiter sind immer wieder begeistert, wie selbst Anfänger, die das allererste Mal auf Skiern stehen, nach nur 3 Tagen selbstbewusst die Loipe entlanggleiten.

Danke an euch, liebe Langläufer, für eure Lernbereitschaft, Disziplin und das Nicht-Aufgeben, wenn einmal etwas nicht auf Anhieb klappte. Danke an eure Eltern, die die Fahrt nach Seefeld mitgetragen haben.

Nun hoffen wir auf kräftigen Schneefall in hiesigen Gefilden, schließlich wollen alle ihr Können auch ihren Familien zeigen.

 

 

Der letzte Abend gehört traditionell der Kultur. Die Programme der Klassen versetzen die Schüler schon im Vorfeld in Aufregung. Da uns die eMotion Base der Jugendherberge zur Verfügung stand, hatten wir auch einen tollen Rahmen.

Sketche, Quiz und Tanzeinlagen wurden aufgeführt und so erlebten alle beispielsweise „John Maynard“ und den „Erlkönig“ auf eine ganz neue Art.

Den Abschluss bildete wie in den letzten Skilager-Jahren die zünftige Skitaufe. Nach dem Ski-Eid und einem „leckeren“ Schluck konnten Namen wie „Loipenliesl“, „Bergrettungsassistentin“ oder „Seefeldblitz“ vergeben werden. Herzlichen Glückwunsch den Getauften :) .

 

Dann war die Heimfahrt schon gekommen. Und es rollte hervorragend. Die wartenden Eltern konnten am Gymnasium ihre teilweise sehr müden, aber auch glücklichen  Kinder in die Arme schließen.

 

Das Skilagerteam möchte sich auf diesem Weg ganz herzlich bei allen bedanken, die uns so tatkräftig unterstützt haben: die ehemalige Kollegin Frau Lorenz, der nun schon langjährige Betreuer Herr Thomas, die „aktuellen“ Muttis Frau Escher, Frau Kaden und Frau Uhlemann sowie unsere Busfahrer Herr Auerbach und Herr Möbius.

Ganz besonders möchten wir der Firma Auerbach unseren Dank aussprechen, dass sie es möglich gemacht haben, uns täglich nach Garmisch zu fahren.